Da unsere Schienen durch das Schweißen einen Bauch bekommen haben, kamen wir nicht drum herrum, diese zu richten. Gerichtet haben wir nur die Schienenenden auf ca. 50 cm Länge. Den Rest erledigt das Eigengewicht der Schiene, sodass diese dann gerade liegt. Ab und an kam es jedoch vor, dass die Schienenenden nicht sauber genug gerichtet worden, allerdings schon miteinander verschweißt wurden. An diesen Verbindungsstellen ensteht ein regelrechter Knick nach unten. Um diesen Knick im schon verlegten Gleis richten zu können, kam eine Eigenkonstruktion zum Einsatz. Wir nannten diese „Schienenrichter“ …
Das Prinzip ist einfach wie genial. Der Unterbau musste schwer sein. Also nahmen wir einen 100er Doppel T-Träger in ca. 1 Meter Länge und zwei, nicht mehr zu gebrauchende Achsen einer nie fertig gestellten Feldbahnlok. Ich nehme an, diese Feldbahnlok sollte im Masstab 1:1 allerdings auf 7 1/4 Zoll gebaut werden, denn eine Achse mit zwei Vollscheibenrädern brachte stolze 20 kg auf die Waage.
Die Achsen wurden unter den Doppel T-Träger montiert. Der Oberbau, die eigentliche Hebevorrichtung, wurde aus einem Hydraulik-Waagenheber und zwei Armen, welche mittels Gelenken an einer Brücke befestigt wurden, gebaut. Die beiden Arme besitzen an ihren Enden zwei Krallen, die man wunderbar unter dem Gleis positionieren kann.
Nun mussten wir nur dieses Gerät an die richtigen Positionen im Gleis fahren und mittels des Waagenhebers die Knicke und Beulen herrausziehen. Dieser Schienenrichter funktioniert einwandfrei und
rettet ein jedes Gleis, welches entweder durch zu starkes oder zu schwaches Richten oder aber durch Baggerüberfahrten beschädigt wurde.
Eine Besonerheit dieses Schienenrichters ist, dass man ihn auch nur einseitig verwenden kann. Man stellt einen Arm an seinem Gelenk einfach fest. Dies geschieht über 2 U-Eisen mit jeweils einem 15er Loch an seinen Enden. Die Arme haben als Gelenk 14er Bolzen. Ebenso sind auf jeder Seite 14er Bolzen fest an dem Doppel T-Träger montiert in welche man die beiden U-Eisen einhängen kann und somit den Arm feststellt. Den anderen Arm hakt man unter dem Gleis ein. Durch Betätigung des Waagenhebers wird nun nur eine Seite angehoben. Diese Konstruktion war notwendig, da wir einige Stellen hatten, wo nur eine Schweißnaht einen Knick aufwies.